Vor zehn jahren und früher baute noch der Bauherr. Heute nicht mehr. Sondern die Häuser werden mehr oder weniger "Schlüsselfertig" gekauft. Damit werden Entscheidungen die ein Bauherr anders entscheiden würde aus der Hand gegeben. Naturgemäß wollen Bauträger einen schnellen Bauabschluss um die Abschlusszahlung zu erhalten. Der Hauseigene Architekt von früher rät dem Bauherrn lieber noch ein zwei Monate mit dem Einzug zu warten. Für den Tapzierer kann nun folgende Problematik entstehen:
Das Aufmass zur Angebotserstellung erfolgt manchmal in einem Zustand, in dem noch keine Fenster im neuem Eigenheim eingebaut sind. Die Wände sind zum Teil noch nicht verputzt.
Der Bauträger kann den Übergabetermin einhalten. Die Wohnung wird übergeben. Ohne Heizung!
Allerdings nicht mit trockenen Wänden. Sondern wie in einem aktuellen Fall vom Januar 2013 so:
Beim Einrichten der Baustelle war am ersten Tag eine Raumtemperatur 6Grad Celsius!!!!
Bei der Feuchtigekeitmessung wurden keine signifikant erhöhten Werte festgestellt.
Diese traten wie von uns erwartet erst nach dem Aufheizen auf.
Gespachtelte Filligrandecke. Nach zwei Tagen immer noch nicht trocken. Anhand der grauen Stellen erkennt man dass die Spachtelmasse noch nass ist. Der dunkelgraue/schwarze Rand waagerecht ist kondensiertes Wasser.
Auf diesem Bild sehen sie das Bad. Die vom Fliesenleger (kein Arbeiten von uns), aufgebrachte Feuchtigskeitssperre platzt über der Wanne, vermutlich wegen nicht ausreichender Temperatur oder zu hoher Restfeuchte ab.
Die eingesetzten Bautrockner, 2 Geräte mit 5000Watt und drei kleinere mit je 2000Watt ereichten eine "ausreichende" Trocknung dass nach 1,5 Wochen Wartezeit eine Tapezierung mit Raufaser und Malervlies möglich war. Es wurde mehrmals von Bauhern eigenständig alle Fenster geöffnet und für 10 Minuten gelüftet.
Es wurde von uns Bedenken nach VOB gegen die Ausführung gemacht. Hiermit lag das Risiko beim Bauhern da dieser leider seine alte Wohnung bereits gekündigt hatte.
Hier nun noch eine Bemerkung zu den Einsatz von Bautrocknern:
Im allgemeinen entfeuchten Bautrockner nur die Raumluft. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Austrocknung an der entsprechende Bauteiloberfläche. In den tieferen Schichten kann die eingeschlossene Feuchtigkeit nicht so schnell kapilar nachsteigen.
Durch die Maschinelle Trocknung kann sich die Rissbildung deutlich stärker ausprägen. Es besteht die erhöhte Gefahr von Schimmelbildung. Die Ecken der Tapeten können sich schneller lösen.
Einige grundsätzliche Tipps:
Achten sie nach Möglichkeit darauf, das nicht im tiefsten Winter gebaut wird.
Wird im Winter gebaut so sorgen sie für einen zügige Inbetriebnahme der Heizung, heizen sie auch und stellen sie das Thermostat der Heizung nicht nur auf Frostschutz ein.
Achtung bei Fussbodenheizung. Nicht von 0 Grad auf 23 Grad heizen. Das verträgt nicht der Estrich (siehe Aufheizprotokoll nach VOB).
Lüften sie ausreichend.
Alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr. Sollten ihnen Schäden durch unsere Angaben auftreten so sind wir nicht haftbar.